Liebes 2015,
ich bin leider eine Nörglerin, ein Jammerlappen, eine Nie-Zufriedene. Und ganz oft hab ich das Gefühl, dass die Menschen in meiner Umgebung auch eher so sind: unzufrieden, frustriert und – undankbar. Blind für all die tollen Dinge, die sie umgeben. Neue Wohnung bezogen, tollen Job gefunden, feines Projekt ergattert, gutes Feedback bekommen und endlich die perfekte Wimperntusche gefunden? Voll egal, weil es ist trotzdem alles doof, scheiße, ungerecht und gemein. Ich glaub, wir tun dir unrecht, liebes 2015. Und deshalb hab ich mir ein paar Minuten Zeit genommen, um dich Revue passieren zu lassen und zu überlegen, wofür ich dankbar bin in diesem Jahr.
- Da war die Sache mit der Selbstständigkeit: im Frühjahr überlegt, dann einfach probiert und es noch keinen Tag bereut, den sicheren Job an der Uni Wien aufgegeben zu haben, um mich selbstständig an neue Herausforderungen zu wagen. Siehe da: es war gar nicht so schwierig und hat mein Leben ziemlich verändert. Ich hab sehr, sehr viel gelernt (Hallo, Buchhaltung!), genieße die unterschiedlichen Projekte und Herausforderungen und gewöhne mich langsam an die Freiheiten, die sich ergeben haben und die mein Beamtenkind-Herz manchmal noch immer nervös machen. Ohne die für mich perfekte Geschäftspartnerin Uschi hätte das nicht so toll geklappt. Ich bin ziemlich stolz auf uns und dankbar dafür, dass unser Start so toll geklappt hat.
- Markus, meine Liebe. Die Save the Date Karten sind schon draußen, es gibt kein Zurück mehr!
- Ich habe 2014 meine dritte Schwester kennen gelernt und bin froh, dass wir auch in diesem Jahr viele Gemeinsamkeiten entdeckt und viel Zeit miteinander verbracht haben. Überhaupt bin ich dankbar für meine herzallerliebste, verrückte Familie, die auch in diesem Jahr wieder Einiges durchgestanden hat.
- Ich hab die besten Freunde der Welt. Ich liebe meinen irren Haufen herzallerliebster Menschen, die mich ertragen und Teil meiner kleinen Welt sind. <3
- Manchmal ist er plötzlich da: der Neid, wenn Mitmenschen von Eigentumswohnungen, Pferden und Autos berichten. Bis ich kurz drüber nachdenke und feststelle: Moment, so schlecht geht’s mir ja gar nicht, ganz im Gegenteil! Ich hab eigentlich alles, was ich möchte. Okay, ein Faultier wäre schön. Aber man kann nicht alles haben.
- Zwei meiner Highlights dieses Jahr: das „Tatort“-Public Viewing und das Mediencamp, zwei Veranstaltungen, die ich mitorganisieren durfte. Bin megastolz und dankbar, dass ich dabei war.
- Journalismus, ich hab dich vermisst! Ich bin so froh, dass ich in diesem Jahr auch ein paar Artikel schreiben und Interviews führen durfte. 2016 soll das definitiv noch mehr werden.
- Noch eine Sache zum Thema Geld, weil ich finde, dass wir wirklich oft vergessen, wie gut es uns geht: Ich konnte dieses Jahr mehrfach auf Urlaub fahren, ein neues Macbook kaufen, plane ohne Geldsorgen meine Hochzeit und gehe gern Steak essen. Dass das nicht selbstverständlich ist, vergisst man zwischendurch leider manchmal. Dabei bin ich sehr dankbar dafür, ein solches Leben führen zu dürfen.
2015, du warst wirklich awesome! Danke <3
(Außerdem bin ich dankbar für Uschis Blogbeitrag über den Zwang, perfekte Blogbeiträge schreiben zu wollen und deshalb am Ende gar nichts zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass ich hiermit davon geheilt bin.)