Wein vs. Magisterarbeit

Es gibt Tage, an denen in Sachen Magisterarbeit so überhaupt gar nichts weitergehen will. Mittlerweile könnte ich ein Buch schreiben über gefinkelte Prokrastinationsmethoden die einem dennoch das Gefühl geben, eigentlich eh voll viel weiterzubringen. Aber eben nur eigentlich. Denn wenn ich ehrlich bin, kommt meine tolle Arbeit bisher auf bescheidene 14 Seiten.

Dabei ist das Thema im Grunde spannend. Es geht um – Online-Medien, eh klar. Genauer gesagt um die Frage, ob das Schreiben eines Blogs oder die Mitarbeit an einem Freien Medium den Einstieg in den „professionellen“ oder „kommerziellen“ Online-Journalismus erleichtert.

Ich gebe zu, die Sache mit den Blogs kam erst im Laufe der Konzepterstellung dazu. Bis vor kurzem waren mir Blogs relativ egal, ich dachte, so was kann jeder schreiben. Gefühlte siebenundachtzig wissenschaftliche Texte später bin ich anderer Meinung und, siehe da, blogge tatsächlich auch. (Auch wenn mich jede Zeile noch ungeahnte Kräfte kostet aus Angst, irgendwas falsch zu machen. Ganz ehrlich, ich hab das Schreiben eines Blogeintrags komplett unterschätzt – Subjektiv schreiben dürfen! Keine Nachrichtenfaktoren beachten! Ich hab’s scheinbar verlernt.)

Blogs und Freie Medien also. Was das bringen soll? Im Grunde möchte ich herausfinden, ob Leute, die bei einem Freien Medium gearbeitet haben, einen Vorteil beim Berufseinstieg haben. Bedeutet ein „Redakteur bei subtext.at“ im Lebenslauf einen gewichtigen Grund FÜR den/die KandidatIn? Wenn ja, würde das nämlich bedeuten, dass Freie Medien wichtige Ausbildungsstätten sind, deren Stellenwert eindeutig unterschätzt und – natürlich – viel zu wenig gefördert werden.

Auf der anderen Seite wiederum stehen die Blogs, die viel zu oft als unprofessionell und persönlich abgetan werden – ich weiß, wovon ich rede, ich war selbst eine von den Vorurteilsbehafteten. Auch hier möchte ich wissen, ob das Betreiben eines Blogs im Rekrutierungsprozess eine Rolle spielt.

Bis Oktober soll das Ding dann tatsächlich fertig sein – wenn ihr dazu Input für mich habt, selbst über das Bloggen zum Journalismus gekommen seid oder von einem Freien Medium zu einem „kommerziellen“ Medium gewechselt habt, freue ich mich auf eure Meinung zum Thema als Kommentar oder gerne auch als Mail. Und: ich werde noch ein paar Opfer brauchen, die ich dazu interviewen darf. Also: Freiwillige vor!

(Ja, auch dieser Blogeintrag war reinste Prokrastination.)

 

Foto: Michaela Wein

3 thoughts on “Wein vs. Magisterarbeit

  1. staenkerliese says:

    Gratuliere zum Bloggen 🙂

    Kann das übrigens so unterschreiben – bevor ich angefangen habe, zu studieren, konnte ich viel freier schreiben. Ich habe nicht überlegt, sondern einfach getippt und da kamen viel bessere Sachen bei rum als heute.

    Doofe Uni. 😉

  2. BBirgit says:

    würde dir sarah steidel (frühere kollegin bei burda) von josieloves.de empfehlen sarah@josieloves.de – die hat da ziemlich was hingelegt 😉

  3. rosenresli says:

    Ich kenne mich da gar nicht aus, das ist für mich unbekanntes Terrain – aber ich kenne dich und weiß, dass du den Intellekt, den Biß und die Konsequenz hast, eine gelungene Masterarbeit zu schaffen

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